Drei Tage in Zagreb und Umgebung für alle, die sich für Geschichte interessieren

Die Stadt Zagreb zählt zwar offiziell erst den Zeitraum ab 1094 zu ihrer Geschichte, aber im Stadtgebiet hat sich schon in den Jahrhunderten davor viel Interessantes abgespielt. Wenn Sie sich für historische Ereignisse interessieren und sich in den Korridoren der europäischen Vergangenheit gut zurechtfinden, werden Sie in Zagreb wirklich genügend Material zum Erforschen vorfinden. Natürlich sollte man nicht nur seine Nase in staubige historische Quellen stecken und Sehenswürdigkeiten aufsuchen, sondern man sollte auch wissen, wie man die Gegenwart genießt, und deshalb bietet dieser Reiseplan etwas von beidem.

Erster Tag

Nutzen Sie Ihren ersten Tag in Zagreb, um sich mit der Stadt vertraut zu machen. Beginnen Sie mit einer entspannenden Tasse Kaffee irgendwo am Cvjetni trg (Blumenplatz) und einem Spaziergang in der Unterstadt (Donji grad). Falls es gerade Wochenende ist, besuchen Sie Britanski trg (Britischer Platz) und besichtigen Sie die lebhafte Antiquitätenmesse. Diese Ausstellung mit seltenen und bizarren Gegenständen aus vergangenen Zeiten birgt zahlreiche Überraschungen. Die wahre Geschichte verbirgt sich jedoch in der alten Oberstadt (Gornji grad) von Zagreb. Sie können diese mit der berühmten Standseilbahn erreichen, aber vergessen Sie vorher nicht, einen Blick auf den Grič-Tunnel, der sich unter dieser durchschlängelt, zu werfen. Der Tunnel wurde während des Zweiten Weltkrieges als Schutz vor Luftangriffen gebaut. Klettern Sie auf den Lotrščak-Turm, erforschen Sie kreuz und quer die Oberstadt, denn jede Straße und jedes Gebäude birgt eine lange Vergangenheit und interessante Geschichten in sich. Besuchen Sie das Museum der Stadt Zagreb, wo Sie auf viele Dinge einen noch klareren Blick bekommen werden. Begeben Sie sich durch Kamenita vrata (Steintor) zurück zum Hauptlatz und belohnen Sie sich mit lokalen Spezialitäten in einem der Restaurants, die sich in der Nähe befinden.

Zweiter Tag

Nutzen Sie den Morgen, um die prächtige Kathedrale und danach den zentralen Friedhof Mirogoj zu besuchen. Diese Perle von historistischer Architektur wird aufgrund der großen Zahl an großen Persönlichkeiten, die dort begraben sind, auch als kroatisches Pantheon bezeichnet. Genießen Sie den ruhigen Spaziergang, als ob Sie sich in einer großen Galerie im Freien befinden würden. Wenn Sie zu Medvednica hinaufblicken, werden Sie sicherlich die imposante alte Festung etwas unterhalb der Spitze bemerken. Medvedgrad wacht seit dem 13. Jahrhundert, nach der Invasion der Tataren, über Zagreb. Die mittelalterliche Burg ist gut erhalten, und obwohl sie wegen Renovierungsarbeiten für Besucher geschlossen ist, sind allein der Rundgang und die Aussicht auf die Stadt schon ein Erlebnis. Sie können Medvedgrad mit dem Auto oder einer Kombination von öffentlichen Verkehrsmitteln und Wandern erreichen, um Ihren Besuch in ein Waldabenteuer im Naturpark zu verwandeln. Berghütten und traditionelle Restaurants im Sljeme-Gebiet sind die beste Wahl, um die lokale Küche zu erforschen.

Dritter Tag

Die Städte und Dörfer in der Umgebung von Zagreb scheinen heute eine ruhige, malerische Gegend zu sein, aber in der Geschichte der seit der Altsteinzeit bewohnten Region hat sich ständig einiges ereignet. Die alten Römer haben hier ebenfalls ihre Spuren hinterlassen, da dieses Gebiet Teil der Provinz Pannonien war. An diese Zeiten erinnert der archäologische Park Andautonia in der Nähe des Flughafens, der sich auf einer ehemaligen antiken römischen Siedlung befindet. Obwohl der Park heute nur mehr eine Ruine ist, weckt er immer noch die Erinnerung an die glorreichen Tage des großen Reiches und seine Erfolge. Wenn Sie in die Region Turopolje ankommen, halten Sie im nahe gelegenen Dorf Velika Mlaka an, um die Kapelle der St Barbara aus dem 17. Jahrhundert zu besichtigen. Die Kapelle ist die berühmteste von einem Dutzend erhalten gebliebener Exemplare der für diese Gegend typischen sakralen Holzarchitektur.

Wenn Sie weiter entlang der Umgehungsstraße von Zagreb in Richtung Westen fahren, erreichen Sie die historische Stadt Samobor, die 1242 den Status eines freien königlichen Marktes erhielt. Diese echte urbane Perle mit einer erhalten gebliebenen Altstadt und zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten lockt Touristen nicht nur wegen ihres Charmes, sondern auch wegen der wunderschönen grünen Umgebung an. Probieren Sie zuerst auf dem Hauptplatz die Cremeschnitte (kremšnita), die beliebte lokale Nachspeise. Probieren Sie in einer der nahegelegenen Bäckereien den Kuchen Rudarska greblica, einen autochthonen salzigen Kuchen mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Entlang des Gradna-Baches und der landschaftlich gestalteten Promenade erreichen Sie die Ruinen der mittelalterlichen Altstadt auf dem Tepec-Hügel, von wo aus Sie einen entspannten Spaziergang durch den Anindol-Parkwald zurück ins Zentrum unternehmen können. Die Umgebung der Stadt Samobor ist für ihre reichhaltige Gastronomie bekannt, deshalb sollten Sie einen Besuch in einem typischen traditionellen Samobor-Restaurant nicht verpassen. Falls der Ausflug länger dauert und Sie auch die Nacht hier verbringen möchten, stehen Ihnen im Zentrum von Samobor mehrere kleinere Hotels und Pensionen zur Verfügung.

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